Flussholzprojekt Südtirol – Etsch Laas
Etsch Laas
In dieser Flussholzstrecke der Etsch hat sich der Fischbestand besonders positiv entwickelt, was vielleicht daran liegt, dass die begradigte Etsch auch aufgeweitet und nicht nur mit Flussholz versehen wurde. Durch diese Maßnahmen hat sich die Anzahl der Fische vervierfacht und es sind sogar neue Arten hinzugekommen. Die Biomasse ist in der Strecke mit Holz von 18 kg/ha auf 26 kg/ha angestiegen, während sie in der Referenzstrecke, dem eng verbauten kanalisierten Abschnitt, sogar abgenommen hat. 2021 war die Fischbiomasse in der Flussholzstrecke etwa zehnmal und im darauffolgenden Jahr etwa fünfmal höher.
Die Anzahl der vorkommenden Fische pro Hektar Wasserfläche zeigt dasselbe Bild. Im Jahr 2021 waren in der aufgeweiteten Strecke etwa fünfmal so viele Fische und 2022 steigerte sich das Verhältnis noch leicht auf fast das sechsfache. Des Weiteren hat sich die Anzahl der Fischarten in der Aufweitung mit Holz- und Steinstrukturen von fünf auf acht erhöht und ist somit im Jahr 2022 doppelt so hoch wie in der Referenz. Diese zeigt wiederum erschreckend geringe Biomassen. Der Vergleich der beiden Abschnitte hat gezeigt, wie schnell morphologische Aufwertungen und Holzstrukturen eine Bereicherung für ein Gewässer sind.
Hochwasserschutz
Die Aufweitung des Flussbettes der Etsch von ehemals 21 m auf 33 m und die naturnahen Umgestaltungen haben das Hochwasserrisiko aufgrund des größeren Abflussquerschnitts leicht verbessert. Noch im Jahr der Fertigstellung der Arbeiten ist es zu einem Hochwasser in der Etsch bei Laas gekommen.
Die Buhnen aus Holz und Steinen sowie auch die reinen Steinbuhnen haben der Strömung während des Ereignisses schadlos standgehalten. In den Buhnenzwischenräumen haben sich jedoch reichlich Feinsedimente (Schluff, Sand, weniger Kies) abgelagert. Vor allem an den Buhnen selbst hat sich zusätzliches Schwemmholz verfangen und abgelagert. Durch die eingebauten Strukturen wurde aber keine Verschlechterung des Hochwasserrisikos festgestellt.